Passivhaus Reblaus
Kamptal
Architekt
AH3 Architekten ZT GmbH, Horn
Projektbeschreibung
Wohnen im Weingarten
Das Wohnhaus im durch den Weinbau geprägten Kamptal präsentiert sich modern und unkonventionell, fügt sich jedoch durch die gelungene Gestaltung und Farbgebung gut ins Gelände ein. Das Objekt soll zeigen, dass moderne Architektur mit offenen, attraktiven Grundrissen auch als Passivhaus im Einklang mit Mensch und Natur ohne Einschränkung möglich ist. Auf Grund der besonderen Lage geht das Gebäude eine enge Beziehung mit dem Hang ein, nimmt die Terrassenform in Erschließung und Organisation auf.
Die optimale Form für ein Passivhaus ist der Würfel, da er das Verhältnis von Oberfläche zu Volumen bestmöglich nutzt. Die Gebäudeform des Projekts Reblaus orientiert sich daran, bezieht aber die umgebenden Weinbergterrassen mit ein, und löst dadurch die Strenge der Form auf. Gartengeräteraum und Terrasse werden mithilfe der Holzverkleidung zu einem Volumen zusammengeführt. Dadurch wird die Horizontale des Baukörpers verstärkt, was der durch die Weinbergterrassen horizontalen Strukturierung der Umgebung und des gesamten Tals entspricht. Konstruktion Die Konstruktion des Wohnhauses besteht überwiegend aus vorgefertigten Holzbauelementen, setzt dabei aber gezielt auf die Stärken des jeweiligen Baustoffs.
Die 320 mm starken Passivhausaußenwände sind mit Holzriegelelementen gefertigt um einen niedrigen U-Wert bei relativ schlanken Querschnitten zu erreichen. Die Tragebene ist zugleich die Installationsebene, sie ist von der Dämmebene entkoppelt. Dadurch schließen Decke und Installationsebene wärmebrückenfrei an die Dämmebene an. Des weiteren werden Decken und Dachanschlüsse ausreichend überdämmt, um einen wärmebrückenfreien Anschluss der Gefälledämmung im Dach auszubilden. Auch die Unterzüge für die großen Fensteröffnungen sind dadurch leicht in der Fertigung zu integrieren. Weiters erzeugt die innenseitig positionierte Lastabtragung einfache Schnittpunkte beim Übergang zu anderen Bauteilen. Erdberührende Bauteile, Fundamente und Bodenplatte sind in Stahlbeton ausgeführt. Die Dämmung der Betonbauteile geht direkt in die Dämmschale der Riegelwand über. Der Betonhochzug zur Anhebung der Fußschwelle kann problemlos mit ausreichender Überdämmung ausgeführt werden. Der Liftschacht wird außerhalb des Kellerbereiches ebenfalls in Holz ausgebildet und übernimmt die zentrale aussteifende Funktion im Südosten des Gebäudes. Die tragenden Dach- und Deckenkonstruktionen sind in Massivholzelementen ausgeführt und sorgen für flexible und großzügige Grundrisse. Um eine sichere Ausführung der Luftdichtheitsebene und flexible Führung der Haustechnik zu ermöglichen, sind alle Holzbauteile mit einer Installationsebene ausgeführt und mit Feuerschutzplatten verkleidet.
Baustellentafel
Ausführendes Unternehmen
Hauer Holztechnik, Langenlois
Konstruktion
Holzriegelbauweise
Jahr der Fertigstellung
2009