
Wien, am 3. Oktober 2017._BAU.GENIAL hat Architekten, Bauträger und Wohnbaugenossenschaften um ihre Einschätzung zur Zukunft des großvolumigen Holzbaus gebeten. 91 % der Befragten erwarten eine positive Entwicklung – für das neue Präsidium mit Präsident Thomas Grudl und Vizepräsidentin Gabriele Leibetseder eine ausgezeichnete Ausgangsbasis für die kommenden vier Jahre.
Gegründet wurde BAU.GENIAL, die Plattform für den Holz- und Leichtbau, vor zwölf Jahren. In der ersten Zeit hat der Verband Grundlagenstudien ausgearbeitet, in den Jahren 2014 bis 2016 durch den Architekturpreis für Hotellerie, Schulbau und Gesundheitswesen die außergewöhnliche Leistungsfähigkeit dieser nachhaltig wertvollen Bauweise unter Beweis gestellt. „Die Vorteile des modernen Holzbaus liegen auf der Hand, technisch sind alle Fragen gelöst, gelungene Referenzen gibt es in ganz Österreich. Und trotzdem haben immer noch so viele Bauherren und Architekten eine mir unerklärliche Scheu davor, Holz als Baustoff einzusetzen“, zieht Grudl Bilanz.
Den Gründen dafür ist BAU.GENIAL mit einer Umfrage unter Architekten, Bauträgern und Wohnbaugenossenschaften auf den Grund gegangen. Die telefonisch durchgeführte, qualitative Umfrage hat im Frühjahr 2017 österreichweit stattgefunden. Die Ergebnisse liegen jetzt auf dem Tisch.
• 91 % der Befragten schätzen die Zukunftsperspektiven des Holzbaus positiv ein
• 89 % der Befragten bewerten Informationskampagnen für den Holzbau als sinnvoll
• 77 % der Befragten bewerten Holzbau im mehrgeschoßigen Wohnbau positiv
• 72 % der Befragten sind der Meinung, dass die Holzbauweise mit Massivbauweise konkurrieren kann
Mit so viel Zustimmung hatten weder der Auftraggeber noch das Marktforschungsinstitut gerechnet. Die 89 % an Informationskampagnen Interessierten geben aber auch einen Hinweis darauf, dass bei aller Zuversicht noch viel Unsicherheit gegeben ist. Im Rahmen der Telefoninterviews wurde auch nach den Gründen gefragt, weshalb sich Architekten und Planer bei all dieser Zustimmung dann doch oft für einen anderen Baustoff entscheiden würden.
• 28 % meinen, es fehle fundiertes Wissen
• 25 % fürchten zu hohe Kosten durch erhöhte Schallschutz- und Brandschutzanforderungen
• 22 % bewerten nach wie vor den Brandschutz als kritisch
Grudl, selbst Holzbautechniker, betont einmal mehr, dass die Thematik des Brandschutzes im Holzbau längst gelöst ist. Die Anforderungen an Schall- und Brandschutz sind abhängig von der Gebäudeart und Gebäudenutzung und gelten unabhängig vom Baustoff. „Wir stimmen daher der Einschätzung zu, dass es an fundiertem Wissen fehlt, und werden genau dort ansetzen“, erklären Grudl und Lebeitseder unisono. Die wichtigsten drei Handlungsfelder, denen sich BAU.GENIAL in den kommenden Jahren widmen wird, sind die Bereiche
• Planung, Bauprozesse und Schnittstellen
• Aus- und Weiterbildung
• Gebäudeherstellungskosten
und sie sind aufs engste miteinander verwoben.
Anders Planen
Die Umfrage zeigt, dass der Informationsbedarf im Bereich der Bauprozesse besonders groß ist. Deshalb will BAU.GENIAL künftig intensiver mit denjenigen Gewerken zusammenarbeiten, die nachfolgend mit der Holzkonstruktion arbeiten – allen voran dem Bereich Haustechnik. Mehr Information braucht es auch betreffend Planungsprozesse und Koordinierungsabläufe.
Bessere Aus- und Weiterbildung
Wissenschaftliche Arbeiten und Studien zu den Vorteilen des großvolumigen Holzbaus gäbe es ausreichend. Ziel müsse es sein, dieses fundierte Wissen zusammenzuführen und in komprimierter und einfacher Form öffentlich zur Verfügung zu stellen. Deshalb will man künftig die Internationalität der Mitgliedsunternehmen von BAU.GENIAL nützen, um einen Wissenspool zu schaffen und die Zusammenarbeit mit Universitäten zu vertiefen. Grudl: „Unser langfristiges Ziel ist, den Holzbau als verbindliche Übung auf Bachelor-Ebene verankert zu sehen.“
Gebäude-Herstellungskosten
Spricht man über die Teuerung im Wohnbau, ist schnell erkennbar, dass die hohen Grundstückskosten das treibende Element in der Preisentwicklung sind. Umso wichtiger sind schlanke Konstruktionen, wie sie der Holzbau ermöglicht. Schon zwei bis drei Zentimeter schlankere Wände bringen über eine gesamte Wohnebene gesehen mehrere Quadratmeter nutz- und verwertbaren Raum.
Nach Hotellerie, Schulbau und Gesundheitswesen konzentriert sich BAU.GENIAL ab sofort auf den mehrgeschoßigen Wohnbau. „Wir sehen im Bereich Wohnungsneubau die größten Wachstumschancen im Holzbau“, betonen Grudl und Leibetseder.
Studie:
http://presse.senft-partner.at/Media_Detail.aspx?id=151956&menueid=1669
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